Das Chianti während der Renaissance: Kunst und Weinbau



Die Renaissance, in Florenz am Ende des 14. Jahrhunderts dank der Familie Medici aufgeblüht, welche an ihrem Hof zahlreiche Künstler und Literaten aufnimmt, gibt der kulturellen und sozialen Erneuerung einen neuen Impuls, nicht nur in der Toskana, sondern in ganz Europa, sowohl in den großen Städten als auch in den nahegelegenen Landschaften.

Wenn Florenz also die Meisterwerke der Großen wie Raffaello, Michelangelo oder Leonardo da Vinci verwahrt, kann man im Chianti mit Vergnügen unzählige Werke kleinerer Künstler entdecken, die jedoch von besonderer Schönheit sind. Ihr könnt die vielen Altarbilder bestaunen, die Tafeln und die Skulpturen kirchlicher Kunst von großem Wert, die noch über die Pfarreien verteilt sind, in den Kirchen und in den Villen der Landschaft des Chianti. Die Meisterwerke von Coppo di Marcovaldo, Ambrogio Lorenzetti, Masaccio und Andrea del Verrocchio sind “Schmuckstücke”, auch für diejenigen, die den Urlaub in der Natur bevorzugen.
Und unter den Gebäuden dürft ihr mit Sicherheit die “Commenda di Sant`Eufrosino” nicht versäumen, in Volpaia, einem Ortsteil von Radda in Chianti; ein wundervolles Beispiel der Architektur der Renaissance.

Vom gesellschaftlichen Gesichtspunkt aus verdankt man der Herrschaft der Medici im Chianti nicht nur die künstlerische Blüte, sondern auch den Beginn eines langen Zeitraums des Friedens und des finanziellen Wohlstands. Die Weinproduktion verstärkt und qualifiziert sich, so daß es im Jahre 1716 genau Cosimo III de’ Medici ist, der das erste "DOC ante litteram" einführt, eine Art ökoligisches Qualitätssiegel, in dem er die toskanischen Gebiete bestimmt, die am besten für die Produktion von Qualitätswein geeignet sind, und dabei insbesondere das Chianti erwähnt, vom Spedaluzzo bis nach Greve und Panzano, und dann Radda, Gaiole und Castellina bis hin zur Grenze des damaligen Reiches von Siena.

Später, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, waren es dann die Großherzöge der Lothringer Lorena, die die Entwicklung von moderneren landwirtschaftlichen Techniken förderten und die Bauernhöfe auszeichneten, die neuen Ideen folgten und den gesellschaftlichen Stand der Bauern verbesserten.

 

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