Das Chianti im Mittelalter: Land der Kastelle und der blutigen Kriege



Das Mittelalter ist eine komplette historische Epoche, vom 5. bis zum 15. Jahrhundert n. Ch., und daher unvermeidbar... “komplex”. Es gab viele Herrscher und Regierungsformen, die sich für mehr als 1.000 Jahre nachfolgten, und sich leider auch bekämpften, auch auf dem Gebiet des Chianti: Ostgoten, Langobarden, Franken, Päpste, Kaiser, Republiken und Könige, die versuchten, ihre Herrschaft über das Gebiet mit einem Aufeinanderfolgen von Kämpfen und Revanchen zu festigen... wobei das Chianti einen hohen Preis zahlte.

Das frühe Mittelalter ist sozusagen charakterisiert durch eine Unterteilung des Gebiets in "Lehen", große Geländestücke unter der Kontrolle der Marchesen der Toskana, den sogenannten Mangravi, Vikaren des Kaisers, die wiederum die Verwaltung kleinerer Gebiete an deren "Vasallen" übertrugen oder an religiöse Bruderschaften. In diesen Jahren wurde das Landschaftsbild des Chianti durch zahlreiche Kastelle bereichert, die strategisch auf Anhöhen positioniert wurden, sowie von vielen Taufkapellen und Klöstern, die man noch heute während eines Urlaubs im Chianti besuchen kann.

Aber wenn das Feudalsystem im Kleinen eine gewisse Stabilität in seinem Innern garantierte, erlebte man im großen und ganzen Jahrhunderte schrecklicher Kämpfe zur Kontrolle des Gebietes; zuerst zwischen den Bischöfen von Siena und Arezzo und dann, vom 12. Jahrhundert an, zwischen Siena und Florenz. Das Chianti geriet zahlreiche Male in die Eroberungen des kaiserlichen Heers, das Florenz vertrat und die Überfälle der Sieneser, verbündet mit dem Reich von Neapel, bis 1555, dem Jahr, in dem Florenz endlich einen definitiven Sieg erlangte und die Kontrolle des Herzogtums der Medici und der ganzen Toskana übernahm.

Außer den Kastellen gibt es viele städtische Museen, die interessante Funde aus diesem kriegerischen Zeitraum verwahren, den man sich kaum vorstellen kann, wenn man heute zwischen den Landhäusern, den Weinbergen und der Stille dieser Hügel entlangspaziert.

 

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